Angesammelter Schlick durch Nichtausbaggern der Este im Mündungsbereich sorgen für eine enorme Hochwassergefahr für Estebrügge, Moorende, Hove und Buxtehude. BVJ und FWG fordern Verantwortliche zum Handeln auf.
In den gleichartigen Anträgen von FWG und BVJ sollen der Landrat und die Verwaltung der Gemeinde Jork Gespräche mit zuständigen Bundes- und Landesbehörden, sowie den zuständigen Stellen in der Stadt Hamburg führen. Es muss sichergestellt werden, dass die Este und insbesondere die Einmündung der Este mit dem davor gelagerten Hafenbecken regelmäßig ausgebaggert wird. Die aktuell dramatische Verschlickung muss beseitigt werden und der Hochwasserschutz gesichert sein.
Das äußere, an der Elbe gelegene Estesperrwerk übernimmt eine wesentliche Funktion beim Sturmflutschutz, diese ist durch die Verschlickung beeinträchtigt. „Das Estesperrwerk konnte Ende 2019 aufgrund der Verschlickung über zehn Tage nicht geschlossen werden. Und dabei bildet es unsere erste Deichlinie.“ mahnt Gerd Lefers, Kreistagsabgeordneter der FWG, an. Die Folge durch die außer Kraft gesetzte Estesperrwerkfunktion: Vom 10. bis 19.11.2019 betrug die Deichhöhe nicht acht Meter, sondern nur vier Meter – ein Hochwasserschutz bestand in dieser Zeit also nicht.
Die zunehmende Verschlickung bedroht wirtschaftliche Existenzen. Auf dem Werftgelände sind verschiedene Betriebe angesiedelt und beschäftigen bis zu 500 Arbeitskräfte. „Ansässige Betriebe wie die Pella Sietas GmbH oder die Este Project Service GmbH sind auf ein funktionstüchtiges Werftbecken angewiesen.“ so Partho Banerja, Fraktionsvorsitzender vom BVJ. Eine Abwanderung der Betriebe aus Hamburg wäre wohl die logische Konsequenz und damit der Verlust der gebotenen Arbeitsplätze für die gesamte Region. „Eine Verschlimmerung der Situation bringt uns in eine bedrohliche Lage und unsere Zukunft an dem Standort wäre nicht mehr gesichert. Eine regelmäßige Ausbaggerung muss gewährleistet sein.“ berichtet Sönke Dethloff, Hauptgesellschafter der Firma Este Projekt Service GmbH.
Die Este wird ebenfalls für die Fährverbindung Cranz-Blankenese genutzt. Die Verschlickung beeinträchtigt die Erreichbarkeit des Fähranlegers Cranz und die Fähre muss häufig nach Finkenwerder umgeleitet werden. Die Verlässlichkeit für Pendler und Touristen ist dadurch beeinträchtigt.
Die Anträge von FWG und BVJ finden Sie hier.
(hu) Jork, 23. Juli 2020
Bildquelle: EPS GmbH